Eric-Emmanuel Schmitt
Monsieur Ibrahim
von Eric-Emmanuel Schmitt
Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran
Das ist die Geschichte des jungen Moses – genannt MOMO – und Monsieur Ibrahims.

Araber aus Anatolien
Konserven
Monsieur Ibrahim ist seit 40 Jahren der „Araber (an der Ecke)“ der Rue Bleue in Paris. – obwohl er eigentlich kein Araber, sondern kurdischer Moslem aus dem östlichen Anatolien ist. Er besitzt er einen kleinen Kolonialwarenladen in der Straße.
In Monsieur Ibrahim, dem Besitzer eines kleinen Ladens, wo Moses, unser junger Held, zunächst Konserven stiehlt, findet er jedoch einen Freund und später auch einen Vater, – da sein leiblicher Vater sich aus Verzweiflung über den Tod seiner eigenen Eltern, die einst von den Nationalsozialisten ermordet wurden, vor einen Zug wirft.
Stoische Ruhe
Weiser im Viertel
Weil Monsieur Ibrahim viel lächelt, aber wenig spricht, weil er aus stoischer Ruhe große Kraft zu schöpfen scheint, weil er gleichzeitig feste Größe und Notanker in hektischer Umgebung ist, gilt er nicht nur bei Momo, sondern im ganzen Viertel als Weiser. Er wird zur zentralen Figur in Momos Leben als sein verlässlicher, gütiger Berater und weitsichtiger, bisweilen verschmitzt-schlitzohriger Mentor. Er stärkt Moses‘ unter anderem durch den Vater angeschlagenes Selbstbewusstsein, indem er ihm das Gefühl gibt, trotz aller Schwächen und Unzulänglichkeiten angenommen und geliebt zu werden. Nach dem Selbstmord des von Arbeitslosigkeit betroffenen Vaters Momos , adoptiert Monsieur Ibrahim den Jungen und wird so für Momo der Vater, den er nie hatte.
In den darauf folgenden Tagen und Monaten versucht Monsieur Ibrahim, Momo auf einer Art Erziehungs- und Bildungsreise die Schönheiten und die Werte der Welt, den Weg zum Glück und den Sinn für das „richtige“ Leben nahezubringen, wie ihn die Leitsätze des Koran wegweisend lehrten.
Nachdem er ihm schon zuvor Paris gezeigt hat, führt die Reise zunächst in die Normandie und schließlich zum Goldenen Halbmond, wo sie nach einer abenteuerlichen Autofahrt landen.
Hier, in der Gegend, wo Monsieur Ibrahim geboren wurde, schließt sich für ihn der Lebenskreis.
Zusätzlich findet er einen späten Frieden mit seiner Mutter, die ihn nicht seinetwegen, sondern wegen seines Vaters verlassen hatte.
(Quelle : wikipedia)